St.Galler Tagblatt: Wie Gemeinden mit Schulden Geld verdienen – und wieso sie das nicht ausreizen

by | Okt 15, 2019 | Kommunal, Medien

Nehmen Gemeinden wie Waldkirch heute Kredite auf, kassieren sie wahrscheinlich Geld vom Gläubiger. Als Geschäftsmodell taugt das aber nicht.

Auch Waldkirch hat davon schon profitiert: Vergangenes Jahr habe die Gemeinde ein Darlehen aufgenommen und dafür einen Zins von 0,25 Prozent erhalten, sagte Gemeindepräsident Aurelio Zaccari an einer Informationsveranstaltung zur Sportplatzabstimmung. Heute würde die Rendite sogar noch höher liegen, sagte Zaccari.

Rosige Zeiten also für die Gemeinden, von denen in der Region viele in den vergangenen Jahren die Verschuldung abgebaut haben: Kredite aufnehmen und damit Geld verdienen, klingt verlockend.

Ausgaben nur um der Negativzinsen willen, seien hingegen eine schlechte Idee. «Die Zinsen klingen sehr verlockend. Aber mit der Aufnahme von Krediten ist immer auch das Versprechen einer Rückzahlung verbunden.» so Christian Keuschnigg, der den Lehrstuhl für öffentliche Finanzen an der Universität St. Gallen innehat. Ausserdem könnten die Zinsen auch bald wieder steigen.

Angesichts des derzeitigen Zinsumfelds spielen grössere Städte wie Bern mit dem Gedanken, auch langfristige Obligationen zu einem tiefen Zins auszugeben. Für kleinere Gemeinden ist das gemäss Keuschnigg allerdings keine Option: Wer nicht gross genug ist, sei nicht kapitalmarktfähig und solle sich besser von Banken beraten und finanzieren lassen.

Allerdings gibt es neue Online-Finanzierungsplattformen wie Loanboox, wo Kredite zwischen Gemeinden, Kantonen und institutionellen Anlegern wie Pensionskassen vermittelt werden. Diese Plattformen ermöglichen laut VSGP-Geschäftsführer Bernhard Keller tiefe Zinsen und hätten sich mittlerweile bewährt.

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